Hintergrund
Die Trigeminusneuralgie ist eine Erkrankung, bei der plötzliche, heftige Schmerzattacken im Bereich des Gesichts auftreten. Diese Schmerzen sind in der Regel einseitig und können von wenigen Sekunden bis zu zwei Minuten dauern. Die Schmerzen sind typischerweise in den Bereichen lokalisiert, die vom Trigeminusnerv versorgt werden und können durch alltägliche Aktivitäten ausgelöst werden (Sprechen, Kauen, Zähneputzen, Berühren des Gesichts etc. ). Die Schmerzattacken können so häufig sein und intensiv sein, dass sie zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag der Betroffenen führen.
Wenn kein Gefässnervenkonflikt vorliegt, also eine Kompression des Trigeminusnervs durch nahegelegene Blutgefäße, und eine medikamentöse Therapie nicht erfolgreich ist, kann eine Ballonkompression angewendet werden. Bei diesem Eingriff wird unter leichter Sedierung oder Vollnarkose ein feiner Katheter durch die Wange des Patienten bis zur Basis des Schädels geführt. Unter Röntgenkontrolle wird die Spitze des Katheters durch eine natürliche Öffnung im Schädelknochen (Foramen ovale – durch diese Öffnung verläuft auch der Trigeminusnerv) in den Schädel eingeführt.
Am Ende des Katheters befindet sich ein kleiner, aufblasbarer Ballon. Sobald der Katheter korrekt positioniert ist, wird der Ballon langsam aufgeblasen. Dies wiederum übt Druck auf die Gasser-Ganglion, eine Ansammlung von Nervenzellen des Trigeminusnervs, aus. Der Druck führt zu einer vorübergehenden Schädigung der Schmerzfasern, was die Weiterleitung der Schmerzsignale unterbricht. Der Ballon bleibt für etwa eine Minute aufgeblasen, bevor dieser entfernt wird. Die Schmerzlinderung ist häufig unmittelbar und kann mehrere Monate bis Jahre anhalten und ggf. wiederholt werden.
Projektbeschreibung
Für einen Film zur Patienteninformation des Inselspitals Bern erstellten wir 3D animierte Sequenzen zu einer Ballonkompression zur Therapie einer Trigeminusneuralgie. Die animierten Szenen wurden in einem größeren Informationsfilm aus Real-Aufnahmen integriert und visualisierten die Erkrankung und den Eingriff für eine einfacheres Verständnis des Patienten.
Der erste Teil der Animation zeigt den Kopf eines Patienten mit Skelett und Trigeminusnerv. Die Schmerzen, welche die Neuralgie verursacht, werden durch rote Schmerz-Areale visualisiert. Die Kamera schwenkt in eine seitliche Ansicht des Schädels. Hier wird nun ein Teil des Schädels (Os temporale) ausgeblendet, um den Blick auf den Nervenknoten des Gasser-Ganglion zu ermöglichen.
Im zweiten Teil der Animation wird der eigentliche Eingriff visualisiert: Ein Katheter wird bei geöffnetem Mund durch die Wange des Patienten bis zur Schädelbasis geführt. Danach wird unter Röntgenkontrolle die Spitze des Katheters durch das Foramen ovale eingeführt. Wenn der Katheter korrekt am Gasser-Ganglion positioniert ist, wird an dessen Ende ein Ballon langsam aufgeblasen. Dieser Ballon übt Druck auf das Ganglion aus und sorgt durch eine vorübergehenden Schädigung der Schmerzfasern für eine Reduzierung der Schmerzen.
Zum Abschluss der Animation wird der Kopf eines schmerzfreien Patienten gezeigt.
Projektdetails Animation Ballonkompression
Umfang: 3D animierte Sequenzen
Einsatzgebiete: Informationsfilm für Patient zum Einsatz auf Website oder Arztgespräch
Technisches: Full-HD, ca. 0:35 Minuten
Kunde / Auftraggeber: Inselspital Bern, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Dr. Andreas Nowacki
Die Nutzungsrechte der hier gezeigten Abbildungen liegen beim Auftraggeber, eine Verwendung ist nicht gestattet. Bilder sind mit Wasserzeichen geschützt.
-> Link zur Videoseite „Animation Ballonkompression bei Trigeminusneuralgie“